NZL 68 statt SUI 64

01.01.2014

Wenn man bei uns ein Loch quer durch die Erde bohren würde, käme man in Neuseeland raus. Und genau dort ist unsere nächste Haltestelle.
Unser erster Eindruck von Neuseeland: Es sieht ganz genauso aus, wie bei uns. Die haben dort Berge, Wiesen, Wälder und Gänseblümchen.

Saubere Scheiben

Angekommen auf der anderen Seite der Welt fassen wir am Flughafen ein Mietauto und machen uns von Auckland aus auf den Weg Richtung Süden. Hilfe! Die fahren alle auf der falschen Seite! Ui, ui, ui, ob das wohl gut gehen wird? Keiner von uns beiden drängelt sich vor, die ersten Kilometer am Steuer zu sitzen. Solange man ein anderes Auto vor sich hat, ist der Linksverkehr ja kein Problem… Wenn man allerdings an einer komplizierten Kreuzung zuvorderst an der Ampel steht, wird’s schon etwas kniffliger. Oder noch besser: auf einer komplizierten Kreuzung ohne Lichtsignal rechts abbiegen.
Die Frontscheibe unseres Toyota Highlanders ist inzwischen so sauber, wie wahrscheinlich noch nie :-D. Der Scheibenwischer ist nämlich genau da, wo bei uns der Blinker ist und so putzen wir praktisch bei jedem Richtungswechsel erst einmal die Scheiben, bevor wir den Blinker setzen.

Nach ein paar hundert Kilometern haben wir uns tiptop an den Linksverkehr gewöhnt und wir haben ein paar Gehirnzellen frei, um bei den Songs aus dem Autoradio mitzusingen – nur die Scheiben scheinen immer noch nicht sauber genug zu sein…

 Mitsommer in Mittelerde

Als Lord of the Ring Fans besuchen wir Matamata und Hobbiton. Die Landschaft hier hat Peter Jackson als perfekte Ausgangslage für die Erschaffung des Heimatdorfes von Frodo und Bilbo Beutling entdeckt. Und so spazieren wir am längsten Tag der Südhalbkugel durchs Auenland und trinken Cidre und Ginger Beer im „Green Dragon“.

Haka, Geysire und Blubberschlamm

Habe ich geschrieben, es sieht genauso aus wie bei uns? Okay, nicht ganz. In Neuseeland haben sie neben Bergen mit Schnee und Wiesen mit Kühen auch noch Meer, Strand und Vulkane.
Der Besuch des Geothermieparks Te Puia in Rotorua war super interessant und lustig. Und mit der Zeit gewöhnt man sich sogar ein wenig an den Gestank des Schwefels nach faulen Eiern :-D.

 Perfekt gelegen

Über Weihnachten quartieren wir uns ganz luxuriös im Hilton in Auckland ein. Die haben nicht nur ein freies Zimmer für uns, sondern es liegt auch wunderschön am Hafen. Auch der Hotelpool hat eine besondere Lage. Der kleine „Mansgöggel“ auf dem zweiten Foto ist Pedro und besonders lustig ist, von da oben von Unterwasser den Passanten zuzuwinken :-D.  Die finden es auch ganz lustig und winken fleissig zurück.
Die Stadt Auckland ist wunderbar! Zum Spazieren, zum Flanieren, zum Joggen, zum Shoppen, zum Geocachen… Vor allem das Hafenviertel hat es uns angetan. Es ist einfach genial und lädt ein zum Verweilen, Flanieren und Schiffe bestaunen. Wir machen Kilometer um Kilometer und sind am Abend ganz schön k.o.

City Tower statt Weihnachtsbaum

Wir waren ja schon am Hobbiton-Filmset und die Hobbits besuchen wir auch am 24. Dezember in Auckland wieder – diesmal auf der Leinwand. Es ist für irgendwie etwas besonders, den Film hier im Herkunftsland der ganzen Lord of the Rings Reihe zu sehen.
In die Geschichte eingehen werden auch die beiden Glacés, die zu unserem Weihnachtsspaziergang und damit zu unserem Weihnachtsschmaus gehören. Den Heiligabend verbringen wir mit nach Hause telefonieren, Sterne gucken und Stadtlichter bewundern. Der City Tower ist in Weihnachtsfarben beleuchtet und muss als Christbaumersatz hinhalten.
Und fast hätte ich’s vergessen: Wir  schaffen’s auch noch, am 24. Dezember eine Parkbusse zu kassieren. Allerdings kommen wir mit umgerechnet 15 Franken Busse für vier Stunden parkieren an der Queen Street (sozusagen die Bahnhofstrasse von Auckland)  immer noch sehr günstig weg.

 Segeln in der City of Sails

Und nun zum absoluten Highlight: In Auckland kann man eine zweistündige Segeltour buchen auf einer America’s Cup-Segelyacht von Team New Zealand. Das lassen wir uns auf keinen Fall entgehen! Wir sind schon gespannt, wie das so abgeht auf diesem super Racing-Segelboot und ob wir mit anpacken dürfen. Und ob wir dürfen! Nach den ersten drei Wendemanövern ist uns klar: Das gibt heftigen Muskelkater! Wow, diese Grinder brauchen echt Muckis und Ausdauer…
Wir haben natürlich keine Ahnung, warum wir wann in welche Richtung kurbeln müssen. Wir befolgen einfach die Kommandos „hands on“, „backwards“ oder „forwards“, „hold“ und „hands off“ und passen auf, bei der Schräglage nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Das Boot ist dasjenige oder eines derjenigen aus dem America’s Cup von 2007. Das Jahr, als Alinghi den Titel mit nur einer Sekunde Vorsprung im entscheidenden Match Race gegen die Neuseeländer verteidigt hat. Dass wir aus dem „Alinghi-Land“ sind, verleitet natürlich den Skipper und auch Pedro zum Frotzeln  :-D!

Jubiläum

Nach der Stadt ruft nochmals die vielfältige Natur dieses Landes. Es bleibt noch Zeit für einen Besuch der eindrücklichen Nordwestküste mit den Dünen und breiten Sandstränden, wir bewundern die grossen, alten Kauri Bäume und wir sammeln fleissig Geocaches ein, so dass wir  unseren Tausendsten noch in Neuseeland loggen können. Juhuuuuhhhhh!

 

Neuseeland 123Am Flughafen von Auckland lachen wir gleich zweimal Tränen:
1. Wir verjubeln noch das restliche Münz der NZ Dollars, indem wir es in zwei Massagestühle stecken. Sich dabei zu unterhalten klingt so, wie wenn man auf einer holprigen Strasse ein Lied singt.
2. Pedro verwechselt eine nichtsahnende Frau mit mir und stellt sich in der Kolonne beim Take Away ganz dicht hinter sie und will sie gerade „anschmusen“, als sie sich verwundert umdreht :-). Damit sind wir in Sachen Verwechslungen etwa quitt. In Moorea habe ich die Rühreier bei fremden Leuten auf den Tisch gestellt, weil ich dachte, es sei unserer. Und in Rangiroa bin ich zum falschen Bungalow gelatscht (ist ja auch so schwer, sich immer die ganzen Zimmernummern zu merken), zum Glück war dort niemand zu Hause!

Weiter geht’s nach Hong Kong…